HIV ist mit 37 Millionen infizierten Menschen, von denen nur 21 Millionen eine antiretrovirale Therapie (ART) erhalten, weltweit noch immer sehr verbreitet. Allein in den USA sind 1,1 Millionen Menschen betroffen, von denen zwei Drittel Zugang zu einer Behandlung haben. Das verleibende Drittel hat entweder keine Möglichkeit, sich behandeln zu lassen oder weiß nichts von seinem positiven HIV-Status. Die am stärksten betroffenen Gruppen sind 1) afroamerikanische Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), 2) hispanoamerikanische MSM und 3) heterosexuelle afroamerikanische Frauen.
Die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) ist ein Ansatz für eine proaktive Prävention, bei der die Patienten einmal täglich Emtricitabin/Tenofovir erhalten. Die PrEP hat zu einer Verminderung des Risikos für eine HIV-Infektion um 92 % geführt und wird für die folgenden Personengruppen empfohlen:
Bei HIV-positiven Patienten kann eine eosinophile Follikulitis auftreten. Dabei leiden die Patienten unter einem starken Juckreiz und einer verminderten CD4-Zahl, die häufig unter 200 Zellen/mm3 liegt. Diese Patienten können erfolgreich mit Itraconazol 200-400 mg/Tag (wirkt gegen die Migration von Eosinophilen), Permethrin (austrocknender Effekt), einer Phototherapie und mit Retinoiden behandelt werden. Die Krankheitserscheinungen gehen häufig auch ohne Behandlung innerhalb von 4-6 Monaten zurück.
Bei Absetzen der ART kann ein inflammatorisches Immunrekonstruktionssyndrom auftreten. Die Symptome äußern sich in Form von auffälligen Hauterscheinungen wie Infektionen (hauptsächlich Warzen), Entzündungen (einschließlich der eosinophilen Follikulitis) und Autoimmunerkrankungen. Es ist wichtig, zu beachten, dass die Symptome noch zwei Wochen bis ein Jahr nach Einleitung der Therapie anhalten können.
Bei HIV-Patienten ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Psoriasis mit einem Risikoverhältnis von 1:8 erhöht. Die Psoriasis-Symptome sind besonders stark, wenn die CD4-Zahl unter 200 Zellen/mm3 fällt, sprechen jedoch häufig auf eine Behandlung mit ART als Primärtherapie sowie auf topische Steroide, Phototherapie und Retinoide an.
Die Anwendung von Biologika wurde in dieser Patientenpopulation bereits untersucht, es bestehen jedoch Bedenken hinsichtlich ihres Einsatzes. Die empfohlene Therapie für HIV-Patienten besteht in der Optimierung der ART, der Stabilisierung sowohl der CD4-Zahl als auch der Viruslast und der sorgsamen Anwendung von TNF-α-Blockern.1
Bei HIV-Patienten treten häufig Warzen auf, z. B. am Mund, an den Fußsohlen, an den Händen oder auch in Form einer Epidermodysplasia verruciformis. Die Manifestation verschlimmert sich oft bei einer geringen CD4-Zahl, wobei die Symptome auch trotz einer ART bestehen können. Diese Patienten weisen zudem ein höheres Risiko für eine Krebserkrankung auf.
Die Häufigkeit des Analkarzinoms nimmt bei MSM trotz der Anwendung der ART stetig zu.2 Zwar sind Pap-Abstriche am Anus eine Option, sie werden jedoch vom Centers for Disease Control and Prevention (CDC) aufgrund der fehlenden Datenlage und des Eingriffs in die bestehenden Präventionsprogramme für das Analkarzinom nicht empfohlen. Stattdessen wird bei allen HIV-positiven Patienten eine jährliche digital-rektal Untersuchung empfohlen. Die Gesundheitsministerien der Staaten New York und San Francisco empfehlen jährliche Pap-Abstriche bei HIV-positiven MSM, bei Patienten mit einer Vorgeschichte von anogenitalen Kondylomen und bei Frauen, bei denen anamnestisch zytologische Auffälligkeiten im Bereich der Cervix und der Vulva bekannt sind.3 Bei Patienten mit einem auffälligen analen Pap-Abstrich sollte eine Anoskopie veranlasst werden.2,3
Das Kaposi-Sarkom ist bei HIV-positiven Patienten häufiger verbreitet, die empfohlene Behandlung ist die ART. Einige Patienten sprechen auf diese Therapie jedoch nicht gut an und benötigen bei systemischem Befall eine umfassendere Therapie. Zudem gibt die Forschung Hinweise darauf, dass bei älteren Patienten mit einem gealterten Immunsystem auch bei hohen CD4-Zahlen und geringer Viruslast häufiger ein Kaposi-Sarkom auftritt.4
Die Häufigkeit von Hautkrebs einschließlich des malignen Melanoms, des nicht-melanozytären Hautkrebses, des Basalzellkarzinoms, des Plattenepithelkarzinoms und des Merkelzellkarzinoms ist bei HIV-positiven Patienten drastisch erhöht.5 Die Inzidenz von nicht-melanozytären Hautkrebsformen bei HIV-positiven Studienteilnehmern ist im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung um das Doppelte erhöht.5 Diese Studie hat gezeigt, dass Plattenepithelkarzinome, aber nicht Basalzellkarzinome, mit einer Immunschwäche assoziiert waren.
Offenlegungserklärung des Referenten: Der Referent hat angegeben, dass keine Beziehungen bestehen, die für die Inhalte dieser Präsentation relevant sind.
Aufgezeichnet von: Debbie Anderson, PhD
Überprüft von: Victor Desmond Mandel, MD