Die atopische Dermatitis (AD) ist die häufigste chronisch-entzündliche Erkrankung der Haut, die oft Nahrungsmittelallergien und Asthma vorausgeht. Die Ergebnisse von populationsbasierten Studien in den USA deuten darauf hin, dass die Prävalenz bei Kindern ca. 15-25 % und bei Erwachsenen 3-7 % beträgt.1,2 Bei ca. 20-30 % der Patienten handelt es sich um eine mittelschwere bis schwere AD, die sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen zu einem hohen Versorgungsbedarf mit sicheren und wirksamen Therapeutika zur langfristigen Kontrolle der Krankheit führt.
Die Pathophysiologe der AD ist komplex und weist immunologisch unterschiedliche Ansatzpunkte auf, deren Stellenwert in der Entwicklung der Entzündungsreaktion nicht abschließend geklärt ist. Dies hat zu besonderen Herausforderungen in der Entwicklung von Arzneimitteln geführt. Die Pharmaunternehmen waren unschlüssig, ob sie die AD unter dem Gesichtspunkt der Immunantwort oder dem der Hautbarriere angreifen sollten, da beide Therapiestrategien bei der Behandlung der AD Wirkung zeigten.
Es konnte nachgewiesen werden, dass zwischen der AD und der Psoriasis einige Gemeinsamkeiten sowohl im Gewebe als auch auf zellulärer Ebene bestehen (Tabelle).3 Die Ähnlichkeit zwischen diesen T-Zell-vermittelten entzündlichen Erkrankungen besteht darin, dass die epidermalen Keratinozyten auf die von T-Zellen stammenden Zytokine reagieren, indem sie ihr Wachstums- und Differenzierungsverhalten ändern. Dies gilt zumindest für einen Teil des Erscheinungsbilds der Erkrankung.
Zwar bestehen zwischen der AD und der Psoriasis wesentliche Gemeinsamkeiten, insbesondere im Hinblick auf die hohe Anzahl von T-Zellen in der Dermis und Epidermis, es wurden jedoch auch große Unterschiede zwischen den Erkrankungen im Hinblick auf die von den T-Zellen produzierten Zytokine festgestellt.3,4 Die Psoriasis ist eine Erkrankung, die überwiegend über Th17-Zellen vermittelt wird und mit einer Aktivierung von IL-17-produzierenden Zellen einhergeht, während bei der AD eine starke Th2-Komponente vorhanden ist, die mit einer Überproduktion von IL-4 und IL-13 assoziiert ist.3 Daher stehen bei der Psoriasis die Th17-Immunantworten im Mittelpunkt, während bei der AD die Th2- und die Th22-Immunantworten vorherrschen. In chronischen Läsionen der AD findet sich jedoch häufig eine Typ-1-Polarisierung ähnlich wie bei der Psoriasis.6
Es wurde ein neues Paradigma für die Pathogenese der AD vorgeschlagen, das entweder die Barrierestörung oder die immunologische Anomalie und dadurch gesteigerte Aktivierung der Th2- und Th22-Immunachse in der akuten bis zur chronischen Phase als zugrundeliegende Ursache sieht.7 Da bei der Erkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit eine immunologische Anomalie vorliegt, ist diese vermutlich auch die treibende Kraft für die Krankheitserscheinungen. Dieser Prozess beginnt mit dem Anstieg der Zytokine in läsionsfreier Haut, der in der akuten Phase zunimmt und in der chronisch erkrankten Haut noch weiter verstärkt ist. Diese Zytokine verursachen eine Vielzahl von Veränderungen, z. B. die Verringerung der antimikrobiellen Peptide, der Barrierefunktion (Filaggrin, Loricin und Lipide), aber auch einen Juck-Kratz-Zyklus und die Entwicklung der Hyperplasie – die alle zur Entwicklung des chronischen Krankheitsbilds beitragen.
Die Forschung für eine Therapie bei AD befasst sich mit den unterschiedlichen Immunachsen. Ein Ergebnis daraus ist Dupilumab, ein monoklonaler IL-4Rα-Antikörper, der potenziell sowohl den IL-4- als auch den IL-13-Signalweg hemmt. Es wurde gezeigt, dass Dupilumab die Th2-Zytokine und die Th17- und Th22-Marker verringern kann. Die Ergebnisse waren signifikant bei einer Dosis von 300 mg, bei 150 mg jedoch nicht signifikant.8,9 Außerdem zeigte die 300 mg Dosierung von Dupilumab eine signifikante Senkung des Keratin 16, ein Marker für die Keratinozyten-Proliferation, was die Hyperplasie verbessert.9
Dupilumab führte außerdem bereits in Woche 4 und Woche 16 zu einer signifikanten Besserung des Erscheinungsbilds der AD:10
Bei immunhistochemischen Analysen führte Dupilumab außerdem zu einer Aufhebung des Barrieredefekts einschließlich der Hyperplasie, zu einer Besserung der Hautläsionen, einer Verminderung der Expression von Keratin 16, einer Verminderung der epidermalen Dicke und einer Normalisierung des Filaggrins.10
Offenlegungserklärung der Referentin: Die Referentin hat angegeben, dass keine Beziehungen bestehen, die für die Inhalte dieser Präsentation relevant sind.
Aufgezeichnet von: Debbie Anderson, PhD
Überprüft von: Victor Desmond Mandel, MD