Wirksamkeit und Sicherheit von IFX-1, einem monoklonalen Anti-Komplement C5a-Antikörper, untersucht in einer Phase-IIa-open-label-Studie bei Patienten mit schwerer Hidradenitis suppurutiva, die für eine Therapie mit Adalimumab nicht in Frage kamen
Presented by:
Evangelos J. Giamarellos-Bourboulis, MD, PhD
Fourth Department of Internal Medicine, National and Kapodistrian University of Athens Medical School, Greece
Derzeit ist nur wenig über die Pathogenese der Hidradenitis suppurativa (HS) bekannt. Bekannt ist, dass bei Patienten mit HS das Komplement C5a erhöht ist, das mit der Schwere der Erkrankung assoziiert ist und Entzündungsvorgänge maßgeblich verstärken kann. Zusätzlich löst Ca5 im Plasma auch die Produktion von TNF-α aus. IFX-1 ist ein humaner monoklonaler Antikörper, der spezifisch an C5a bindet und dadurch dessen Wirkung blockiert.
HS-Läsionen in mindestens 2 unterschiedlichen Bereichen, davon eine im Hurley-Stadium II oder III
Anzahl der Abszesse und Knoten (Abscesses and nodules, AN) ≥ 3
Primäres oder sekundäres Versagen der Behandlung mit einem Antikörper gegen Tumornekrosefaktor (Anti-TNF) oder der Patient war ungeeignet für die Behandlung mit Adalimumab
Fehlendes Ansprechen auf antimikrobielle Therapien.
Primärer Endpunkt: Sicherheit
Sicherheit und Verträglichkeit von IFX-1 bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer HS
unerwünschte Ereignisse (UE).
Sekundäre Endpunkte: Wirksamkeit
Klinisches Ansprechen bei HS (HS clinical response, HiSCR)
Umfassende Beurteilung der HS durch den Arzt (Physician Global Assessment, PGA)
Bei 50 % der Patienten (6) wurden unerwünschte Ereignisse festgestellt, die Gesamtzahl der Ereignisse lag bei 9 (Tabelle).
Keines davon stand im Zusammenhang mit der Anwendung von IFX-1 und kein Ereignis verlief tödlich.
Sekundäre Endpunkte bzw. Ergebnisse
An Tag 29 wurde im Vergleich zu Tag 22 ein statistisch signifikantes HiSCR-Ansprechen (P < 0,05) erzielt und dieses wurde bei 9 von 12 Patienten während des unverblindeten Behandlungszeitraums bis Tag 50 aufrechterhalten.
Die statistische Signifikanz des HiSCR-Ansprechens blieb während des Nachbeobachtungszeitraums erhalten, mit einem P=0,09 bei 10 von 12 Patienten an Tag 134 im Vergleich zu Tag 50.
Bei der Anzahl der Abszesse und Knoten und der Größe der Läsionen wurde ebenfalls eine statistische Signifikanz festgestellt, und zwar sowohl an Tag 50 (P <0,0001 im Vergleich zu Tag 22) während des unverblindeten Behandlungszeitraums als auch während des Nachbeobachtungszeitraums an Tag 134 (P <0,0001 im Vergleich zu Tag 22).
Auch die C5a-Spiegel waren bis Tag 22 im Vergleich zum Ausgangswert signifikant vermindert, dies wurde bis Tag 50 (Behandlungsphase) aufrechterhalten, P = 0,05.
Die C5a-Spiegel stiegen während des Nachbeobachtungszeitraums bis Tag 134 allmählich an, lagen aber immer noch statistisch signifikant unter den Ausgangswerten, P = 0,016.
Schlussfolgerungen
IFX-1 wurde in dieser Studie gut vertragen, die UE hingen mit der HS und nicht mit der Behandlung zusammen.
In Bezug auf die Wirksamkeit waren die Ergebnisse von IFX-1 vielversprechend: Am Ende des Behandlungszeitraums hatten 75 % und am Ende des Nachbeobachtungszeitraums 83 % der Patienten ein HiSCR-Ansprechen erzielt.
Kanni T, Zenker O, Habel M, et al. Complement activation in hidradenitis suppurativa: a new pathway of pathogenesis? Br J Dermatol. 2018 Feb 6. doi: 10.1111/bjd.16490. [Epub ahead of print]
Offenlegungserklärung des Referenten: Der Referent hat über Honorare von AbbVie, Biotest, Brahms GmbH und The Medicines Company berichtet (bezahlt an die Universität Athen); er hat eine Vergütung als Berater für Astellas, Griechenland, die InflaRx GmbH, Deutschland, und für XBiotech erhalten (bezahlt an die Universität Athen) und er hat außerdem unabhängige Fortbildungszuschüsse (bezahlt an die Universität Athen) von AbbVie und Sanofi erhalten. Er wird finanziell unterstützt von FrameWork 7 program HemoSpec (Zuwendung an die Universität Athen) und von der Horizon2020 Marie-Curie Grant European Sepsis Academy (Zuwendung an die Universität Athen).